Abrollbehälter Gefahrgut aus Bad Nauheim bietet die Möglichkeit den Ernstfall ausgiebig zu üben.
Am Samstag, den 06.04.2024 trafen sich CSA-Träger der Löschbezirke Nord und West im Feuerwehrhaus Ortenberg-Mitte, um gemeinsam eine Übung abzuhalten.
Nach der Begrüßung wurde den Anwesenden zur Auffrischung ein Video über die richtige Hilfestellung beim An- und Ausziehen der CSA-Träger gezeigt. Jeder CSA-Träger besitzt dieses Wissen, jedoch kommen in unserer Gegend Einsätze im Gefahrgutbereich zu selten vor, somit ist es von Vorteil die Routinen eines solchen Einsatzes immer wieder in Erinnerung zu rufen und zu trainieren.
Nach der Einführung ging es für alle Anwesenden in die Fahrzeughalle und den Hof des Feuerwehrhauses. Dort war bereits der Abrollbehälter „Gefahrgut“ der Feuerwehr Bad Nauheim aufgebaut. Dieser Gefahrgut-Container ist mit verschiedenen Unfallmöglichkeiten prepariert: kleine und große Risse, undichte Hähne, Verschraubungen. Über ein Bedienteil lässt sich einstellen, wo und wieviel „Gefahrgut“ (in diesem Fall Wasser) austritt. Neben all den offensichtlichen Lecks wurde angenommen, dass der Fahrer vermisst wird und der erste Übungstrupp (Trupp = 2 CSA-Träger) musste diesen finden und bergen. Außerdem galt es herauszufinden, um welchen Gefahrstoff es sich handelt.
CSA-Träger – was ist das eigentlich?
So ziemlich jeder kennt den klassischen Feuerwehrmann: Dunkle, meist schwarze Kleidung mit neongelben Reflexstreifen, Helm, Handschuhe, Stiefel und (umluftunabhängigem) Atemschutzgerät. Der CSA-Träger hat zusätzlich zur bereits genannten persönlichen Schutzausrüstung einen Chemikalienschutzanzug (siehe Bild) an. Dieser Anzug schützt seinen Träger vor chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen (CBRN) Gefahren. Als CSA-Träger benötigt man neben einem abgeschlossenen Grundlehrgang auch einen abgeschlossenen Atemschutzgeräteträger- und Sprechfunklehrgang, außerdem den Lehrgang „Atemschutzgeräteträger 2 (CSA-Lehrgang)“.
Wie erkenne ich einen Gefahrstoff?
Fahrzeuge, die Gefahrgut/-stoffe transportieren, müssen vorne und hinten an der Karosserie mit einer orangenen Warntafel gekennzeichnet sein. Darauf sind zweizeilig Kennziffern zu finden. Diese geben einmal den Stoff an, der transportiert wird, und zum anderen die Eigenschaften des Gefahrstoffes. So trägt z.B. ein Heizöl-LKW die Kennung 30 (Aggregatzustand und Besonderheiten des Stoffes) in der oberen Zeile und 1202 (Stoffnummer eindeutig zugeordenet) in der unteren.
Bildergalerie:
Text & Bilder: Michelle Schmied (PUMA-Gruppe)