Einsatz der Rettungsplattform bei einem LKW Unfall

Realitätsnaher Übungsabend für den LB Ost

Erst kürzlich fanden sich die Kameraden aus dem Löschbezirk Ost (FF Gelnhaar und FF Usenborn) zu einer Übung zur technischen Hilfeleistung nach einem LKW Unfall zusammen. Im Gegensatz zu Schadensereignissen mit oder an PKW‘s stellen Unfälle mit LKW’s die Feuerwehren vor größere und auch schwerere Herausforderungen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Aktive und professionelle Unterstützung bei ihren Aufgaben erhielten die beiden Wehren von der Firma Remondis aus Büdingen, welche gleich 2 LKW mit unterschiedlichen Aufbauten als Übungs- und Lehrobjekte zur Verfügung stellte. Die Einsatzkräfte aus Gelnhaar und Usenborn wurden zusätzlich mit technischem Gerät und Fachwissen von 2 Kameraden aus dem LB West (FF Ortenberg) unterstützt. Zunächst ging es in einem kurzweiligen theoretischen Teil des Übungsabends um die „patientengerechte Rettung“ des Fahrzeugführers aus seinem LKW, ein besonderes Augenmerk wurde allerdings mehr auf die Technik und die Besonderheiten bei LKW Unfällen gelegt.  Gerade die Ausmaße eines LKW, die Arbeitshöhe um an den Fahrer im Führerhaus zu gelangen und nicht zuletzt die Mengen und Massen an Betriebsmittel die mitgeführt und beachtet werden müssen stellen die Feuerwehren vor schwierige, aber lösbare Aufgaben, im Vergleich zu einem PKW Unfall. So war es auch eher Ziel der Übung, dass sich die Kameraden mit den techn. Gegebenheiten vertraut machen können wie z. B. das korrekte Absichern des pneumatisch gelagerten Führerhauses und auch mit der gesamten Drucklufttechnik, das Sichern einer LKW Türe (>80 kg) bevor sie durch Schere und Spreizer herausgetrennt wird, zusätzlich ging es auch um die unterschiedlichsten Sicherheits- und Notfalleinrichtungen. Auch die heute schon häufig zur Anwendung kommenden unterschiedlichen Antriebstechniken moderner LKW wurden besprochen. So ist es durchaus möglich, dass Elektro- und Hybridfahrzeuge, ebenso wie mit Erdgas (CNG) oder Flüssiggas (LNG) betriebene Techniken verbaut sind.

Eingeteilt in 3 Gruppen haben die Teilnehmer an den beiden LKW auch wichtige Infos über die Kennzeichnung von gefährlicher Ladung erhalten und auch wo sich die Papiere befinden, die für einen Feuerwehr Einsatz erforderlich und wichtig sind. Durch die 3 GGVS geschulten und ausgebildeten Mitarbeiter der Firma Remondis – Jörg Sandrock, Uwe Jüngling und Matthias Leinberger wurden ausführlich die Arbeitsweise und die Kenndaten der beiden mitgebrachten Fahrzeuge – 1 Abrollkipper mit Container und 1 Abfallsammler als Hecklader – den Feuerwehrkräften erläutert und nähergebracht. Die Dimensionen und Ausmaße der Fahrzeuge sind für alle Beteiligten sehr interessant gewesen, hat man doch schnell festgestellt, dass das vorgehaltene Equipment der Feuerwehr auch an Grenzen stoßen kann, da die Kolosse doch recht robust und schwer verbaut sind. Dennoch wird es den Ortenberger Feuerwehren gelingen einen Unfall mit einem LKW zu beherrschen, die Aufgaben zu lösen und Menschen aus Gefahrenlagen zu retten, genau deshalb werden solche Übungen und Unterrichte abgehalten.

Die beiden Kollegen aus dem LB-West – Manuel Altvater und Andreas Jöckel haben den Teilnehmern ihr mitgebrachtes Einsatzmittel auch in praktischen Kleinübungen näherbringen können. Der Einsatz einer sog. Rettungsplattform wurde geübt (nur 1 x in der Stadt Ortenberg vorhanden), ebenso die Sicherungsmaßnahmen des Führerhauses und das Glasmanagement für die Erstöffnung und die Befreiungsöffnung des Fahrers (und Beifahrers) wurde geübt und erklärt.

Alles in allem ein sehr interessanter und lehrreicher Übungsabend am Sportplatz in Usenborn, bei dem insgesamt 20 aktive Feuerwehrangehörige auf ihre Kosten kamen und einiges Neues mitnehmen konnten. Im Anschluss wurde noch im neuen FWH eine kleine Übungsnachbesprechung durchgeführt. Ein herzliches Dankeschön für die unkomplizierte Unterstützung mit Manpower und Fahrzeugen an die Firma Remondis aus Büdingen, und die beiden Kollegen mit ihrem Einsatz Equipment aus dem LB-West.


Bildergalerie

Text & Bilder: Axel Bechtoldt, FF Usenborn

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