Welche Mittel stehen bei Wald- und Flächenbränden zur Verfügung?
Dass Katastrophenschutz nicht immer, wie oft fälschlicherweise angenommen, aus dem Ausrollen von Schläuchen besteht, zeigte die jüngste Übung des 2. Löschzuges des Wetteraukreises. Zugführer Heiko Örtel stellte die verschiedenen Möglichkeiten der Brandbekämpfung vor.
Darunter auch ein „Schlauchtragekorb Waldbrand“. Schlauchtragekörbe dienen normalerweise dazu, dass mehrere Schläuche gleichzeitig von einer Person gut getragen werden können. Dieser spezielle Korb ist jedoch mit 2 x 30 Meter D-Rollschlauch und kleinen Verteilern und D-Hohlstrahlrohren ausgestattet.
Eine weitere Möglichkeit ist der Löschrucksack. Dieser ist mit knapp 20 Litern Wasser gefüllt und kann mit einer Handpumpe gezielt Wasser unter Druck abgeben.
Als praktischer Teil musste ein fiktiver Flächenbrand gelöscht werden. Das Problem: Ausgangssituation Sommer, nur sehr wenig Wasser im nahen Bauch, kein Hydrant in der Nähe. Um dennoch eine Brandbekämpfung ohne Spezialfahrzeuge durchführen zu können, musste der Kreativität freien Lauf gelassen werden.
Anstelle der Fahrzeugpumpe wurde die kleinere Tauchpumpe eingesetzt. Damit kein Schmutz angesaugt wird und genügend Wasser an der Pumpe anliegt, wurde eine Materialkiste aus dem Löschfahrzeug zweckentfremdet. Alternativ kann auch eine Schuttmulde verwendet werden. Durch taktische Schlauchführung konnte die Fördermenge erhöht werden, da bei dem geringen Förderdruck schon kleine Knicke im Schlauch hinderlich sind.
Bildergalerie:
Text & Bilder: Lukas Sauer (Feuerwehr Eckartsborn; 2. Löschzug Wetterau)