Übung „Rettung“ in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst

Einsatzabteilung der Feuerwehr Ortenberg-Mitte und ein Team des Deutschen Roten Kreuzes aus Büdingen trafen sich, um gemeinsam den Ernstfall zu üben.

Am Freitag, den 19.04.2024 trafen sich die Mitglieder der Einsatzabteilung Ortenberg-Mitte zu einer Übung unter dem Thema „Rettung“. Auch dabei waren zwei Auszubildende zum Notfallsanitäter des DRK KV Büdingen mit einem Rettungswagen.
Übungsleiterin Svenja Guthmann (Feuerwehr) hatte sich im Vorfeld nicht in die Karten schauen lassen und gemeinsam mit Übungsleiterin Selina Meinhardt (DRK KV Büdingen) zwei Szenarien zur Personenrettung ausgearbeitet.

Nach einer kurzen Begrüßung und Einweisung der Anwesenden ging es los: die Einsatzkräfte verteilten sich auf die eingeplanten Fahrzeuge und fuhren zum Bereitstellungsplatz am ehemaligen „Brettlpalast“ im Ortsteil Selters.

Es erfolgte per Funk die Übungsalarmierung des RTWs mit dem Einsatzstichwort „R0“ (Einsatz, dessen Dringlichkeit nicht so groß ist, dass die Anordnung von Sondersignalen erforderlich ist) auf den Bauernhof „Lieb zur Kuh“ (Feuerwehrhaus Ortenberg-Mitte).
Vorort fand die Besatzung des RTWs einen jungen Mann vor, der unter einer Gitterbox mit beiden Beinen eingeklemmt wurde.
Die Besatzung entschied sich für die Nachalarmierung der Feuerwehr, da der Patient nicht ohne Hilfe befreit werden konnte.

Während sich die Fahrzeuge der Feuerwehr auf der Anfahrt befanden, führten die beiden NotSan-Azubis die Erstversorgung und Anamnese durch. Dabei wurden die Vitalwerte (Blutdruck, Herzfrequenz, Atemfrequenz, EKG & Temperatur) des Verunfallten erhoben und erste Schmerzmedikamente verabreicht.

Nach Eintreffen der Feuerwehr wurde die Lage durch die Gruppenführer erkundet und nach Rücksprache mit dem Rettungsdienst die Rettung eingeleitet.
Mithilfe von Hebekissen und Holzkeilen/-blöcken wurde die Gitterbox unterbaut. Als diese Vorbereitung abgeschlossen war, gab der Rettungsdienst das finale Go und die Hebekissen wurden langsam gefüllt, um die Gitterbox anzuheben. Der Patient wurde nach Anheben der Gitterbox befreit und konnte nun auch an den Beinen untersucht werden.

Das Ende dieses Szenarios stellte das Umlagern des Patienten vom Boden auf die Trage des Rettungsdienstes dar. Hierbei ist Manpower von Nöten, denn der Patient ist zu diesem Zeitpunkt mit einem EKG verkabelt und hat einen venösen Zugang mit angehängten Infusionen. Durch diese Verkabelung ist das Umlagern schwierig und je mehr Hände dabei helfen und halten können, umso besser. Wichtig: der Rettungsdienst gibt an, wie viele Personen dabei gebraucht werden.

Nach Rückbau und einer kurzen Übungsnachbesprechung fuhren die Einsatzkräfte zurück zum Bereitstellungsplatz.

Nachdem der neue Übungseinsatzort hergerichtet war, erfolgte die zweite Übungsalarmierung an die wartenden Fahrzeuge: F2Y – Brand in Wohngebäuden mit Menschenleben in Gefahr

Entsprechend der Alarm- und Ausrückeordnung fuhren die eingesetzten Fahrzeuge die Einsatzstelle im Feuerwehrhaus Ortenberg-Mitte an.
Nach Erkundung der Gruppenführer führte das erst eintreffende Fahrzeuge mit einem Trupp unter PA (Pressluftatmer/umluftunabhängiger Atemschutz) die Menschenrettung durch. Durch die anderen Besatzungen wurden die Wasserversorgung und die Beleuchtung sichergestellt.
Der mit alarmierte Rettungsdienst stellte sich mit einer Trage am Verteiler bereit und wartete auf die Übergabe des Patienten.

Der Angrifftrupp suchte den verrauchten Bereich (Folie zur Sichtminderung auf der Maske der Geräteträger) systematisch im Kriechgang ab. Sie nahmen Rufe aus der Dunkelheit wahr und folgten diesen. Da es im Bereich, in dem der Patient aufgefunden wurde, keinen zweiten Ausgang gab, wurde der Patient eilig mittels Fluchthaube durch den verrauchten Bereich gerettet und an den Rettungsdienst übergeben.

Im zweiten Schritt erfolgte die Brandbekämpfung durch die eingesetzten Kräfte.
Der Rettungsdienst verbrachte den Patienten zügig in den Rettungswagen, um dort eine Anamese zu erheben und ihn entsprechend zu versorgen.

Nach dem Rückbau und einer Übungsnachbesprechnung wurde die Übung von den beiden Übungsleiterinnen beendet.

Ein großer Dank geht an Svenja Guthmann und Selina Meinhardt für die Ausarbeitung und Durchführung der Übung. Ebenfalls ein Danke an die beiden NotSan-Azubis, die sich bereiterklärt haben an diesem Abend mitzuwirken sowie die Einsatzkräfte der Feuerwehr.


Text & Bilder: Michelle Schmied

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