Maschinenunfall, „Person mit Hand in Maschine eingeklemmt“

So oder so ähnlich könnte ein Einsatzstichwort lauten. Übung des Löschbezirkes Ost.

Der Funkmeldeempfänger (FME) löst aus, die Durchsage des Disponenten der Leitstelle Wetterau hört
sich nach einer schwierigen Einsatzlage an: „Person mit Hand in Maschine eingeklemmt“. So, oder so
ähnlich könnte eine reale Alarmierung der Feuerwehr lauten, am vergangenen Montag haben die
Mitglieder der beiden Einsatzabteilungen des LB Ost (FF Gelnhaar und FF Usenborn) lediglich mehrere
kleine Notfallsituationen mit sog. Maschinenunfällen nachgestellt und geübt.

Der Begriff Maschinenunfall steht dabei für bestimmte Unfälle zu welchem unter anderem Pfählungen,
Einklemmungen, festsitzende Ringe und vieles mehr gehören. Die erfolgreiche Arbeit mit technischem
Einsatzgerät sowie eine enge Zusammenarbeit mit Notarzt und Rettungsdienst ist für den Einsatzerfolg
entscheidend. Auch handwerkliches Geschick und die richtige Auswahl des eingesetzten Gerätes spielt
eine entscheidende Rolle um den Patienten möglichst schonend aus seiner misslichen Lage zu
befreien.

Um für solche kniffligen Einsatzszenarien gewappnet zu sein, haben die Kameraden des LB
Ost an vielen unterschiedlichen Notsituationen ihr Wissen vertieft und sich weiter spezialisiert. Gerade
die Kollegen der Wehren die nicht täglich mit Motorflex, Trennschleifer oder mit dem Dremel arbeiten
konnten hier ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten üben. Nach einem kurzweiligen theoretischen Teil im
Unterrichtsraum des neuen FWH in Usenborn, bei dem die Grundlagen und Sicherheitsvorkehrungen
für Maschinenunfälle besprochen wurden, ging es auch schon in die Praxis. Hier stand das Herantasten
an das Thema „Trennen, Schneiden und Sägen“ bei kleinen Maschinenunfällen auf dem Programm. So
haben sich sehr schnell bei den Teilnehmern die Vor- und Nachteile sowie Einsatzbereiche von
verschiedensten Trenn- und Schneidewerkzeugen herauskristallisiert, wie z.B. des Trennschleifers
(ugs. Flex), der oszillierenden Säge, des Multitools (ugs. Multidremel), der hydraulischen
Rettungsschere, aber auch das einfachere Handwerkszeug wie Bügel- oder Eisensäge.

Im Anschluss wurde das Entfernen von Ringen und Röhrchen an Fingern geübt welche auf einem Dummy steckten,
auch wurden Pfählungen (Nägel, Schrauben oder Eisenstücke durch Körperteile wie z. B. Füße)
patientenschonend entfernt bzw. getrennt. Hier zeigten sich die vorher angesprochen Vor- und
Nachteile der Werkzeuge wie z.B. Wärmeentwicklung, Funkenflug und Vibrationen. Auch die beiden
Wehrführer Neun und Finger hatten sichtlich viel Spaß die teils kniffligen Aufgaben zusammen mit
ihren Teams zu lösen. Alles in Allem ein absolut gelungener Übungsabend mit viel praktischem
„Ausprobieren und Lernen“. Der Dank der beiden Wehren des LB Ost gilt auf jeden Fall dem Leiter des
Ortenberg Bauhofs Manuel Altvater und der Firma Heizungsbau Unger aus Glashütten für die
unkomplizierte Unterstützung mit Material und den entsprechenden Werkzeugen.

Text & Bilder: Axel Bechthold, Feuerwehr Usenborn


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