300 Katastrophenschützer üben in Echzell

“Schwere Unfälle und Katastrophen können immer wieder geschehen. Deshalb ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein, um im Falle eines Falles Schlimmeres zu verhindern.“

Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch machte sich am vergangenen Samstag ein eigenes Bild von der diesjährigen Katastrophenschutz-Großübung „Periculum 2017“, bei der rund 300 Katastrophenschützer aus der ganzen Wetterau auf dem Gelände der Wetterauer Entsorgungsanlagen in Echzell/Grund-Schwalheim übten.

„Ziel der Übung war neben der Brandbekämpfung und Menschenrettung die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen, der Aufbau einer Führungs- und Kommunikationsstruktur, der Aufbau und der Betrieb eines Evakuierungsstützpunktes. Neben Teileinheiten der Freiwilligen Feuerwehren Echzell, Wölfersheim, Nidda und Berstadt waren insgesamt 12 Katastrophenschutzzüge im Einsatz. Neben den Löschzügen aus Ortenberg, Nidda, Florstadt, Altenstadt, Bad Nauheim, Ranstadt und Reichelsheim waren dies die Sanitätszüge des Malteser Hilfsdienstes Altenstadt, des Arbeiter-Samariter-Bundes Karben und des DRK Friedberg. Die Betreuungsdienste übernahmen das DRK Friedberg, die Johanniter-Unfall-Hilfe Rhein-Main und das DRK Büdingen. Ebenfalls beteiligt war der Gefahrenstoffzug (Atomar, Biologisch, Chemisch) Wetterau, das Kreisauskunftsbüro und die Notfallseelsorge.

Rund 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Johanniter-Unfall-Hilfe Rhein-Main schlüpften in die Rolle der Verletzten. Den eintreffenden Feuerwehrleuten bot sich wenige Minuten nach der Alarmierung ein verheerendes Bild auf dem Gelände der WEAG in Echzell/Grund-Schwalheim: Aus unbekannter Ursache ist es zu einem Brand gekommen. Bei Löschversuchen sind mehrere Mitarbeiter im Anlieferungsbereich zusammengebrochen. Ein Mitarbeiter der WEAG versucht ein Gefahrgutfahrzeug, das an dem Objekt geparkt ist, vor dem Brand zu retten, dabei stößt er auf der Ortsstraße am hinteren Ausgang mit einem dort geparkten Reisebus zusammen. Der Reisebus gehört zu einer Gruppe von 30 Erwachsenen und Jugendlichen, die die WEAG im Rahmen einer Exkursion besuchen. Die Menschen sind noch vor Ort. Einige Erwachsene sind in Panik zu dem Bus gelaufen und eine Gruppe von zehn Personen hat sich aufgrund des fluchtartigen Verlassens des Schadensortes verletzt und ist noch irgendwo auf dem Gelände.

Zu den Übungsaufgaben der Katastrophenschützer gehörten drei Szenarien: Beim Eintreffen der Einsatzkräfte gab es eine Explosion, drei verletzte Personen laufen umher, weitere vier Personen liegen im Bereich der Anlieferung. Es gibt eine starke Rauchentwicklung im Gebäude und im Verlauf weitere Explosionen. Im Laufe der Brandbekämpfung werden weitere Personen gefunden.

In einem zweiten Szenario teilte eine Person der Feuerwehr mit, dass es außerhalb des Geländes einen Verkehrsunfall gegeben hat. Am beteiligten Gefahrgut-Lkw laufe Flüssigkeit aus. Menschen laufen herum, die über Husten und Atemnot klagen, zehn Personen der Gruppe fehlen. Aus dem Motorraum des Gefahrgut-Lkw dringt dichter Rauch. Fahrer und Beifahrer sind bewusstlos.

Im Rahmen eines dritten Szenarios musste ein Evakuierungsstützpunkt für mehr als 40 Verletzte aktiviert werden Kreisbrandinspektor Lars Henrich war zufrieden mit den gezeigten Leistungen: „Jeder von Ihnen hat das Beste gezeigt!“ lobte der oberste Brandschützer im Kreis die Arbeit der rund 300 beteiligten Einsatzkräfte.

Rund vier Stunden dauerte die Übung, sehr zur Zufriedenheit von Kreisbeigeordneter Stephanie Becker-Bösch, die in Vertretung von Landrat Joachim Arnold an der Anschlussbesprechung teilnahm. „Die Übungsziele wurden erreicht, die Zusammenarbeit zwischen den Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen hat hervorragend geklappt. Ich bin froh, dass wir einen solch hervorragend aufgestellten Katastrophenschutz haben und danke allen Beteiligten, die sich nicht nur an diesem Samstag ehrenamtlich für den Katastrophenschutz in der Wetterau einsetzen.“

Text: Pressemitteilung Wetteraukreis vom 07.08.2017
Bilder: GABC-Dekon-Zug


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