Konstante Aktivenzahlen in Ortenbergs Stadtteilwehren nach Corona und 137 Einsätze 2022 bilanzierte Stadtbrandinspektor Willibald Goldbach während der Jahreshauptversammlung.

»Ich kann nur Dank sagen für die Superarbeit, die die altgedienten Feuerwehrleute geleistet haben. Und ich freue mich, dass ich in so viele junge Gesichter blicke, die bereit sind, künftig Verantwortung zu übernehmen für diese hochkomplexen Aufgaben im Ehrenamtsdienst.« Mit diesen Worten honorierte Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring bei der gemeinsamen Jahreshauptversammlung aller Ortenberger Feuerwehren das besondere Engagement der Einsatzkräfte.

Zuvor zeigte sich in allen vorgetragenen Berichten die große Erleichterung, dass nach der Pandemie wieder ein geregeltes Feuerwehrleben Einzug gehalten hat. Stadtbrandinspektor Willibald Goldbach eröffnete die Sitzung im Bürgerhaus und berichtete von der neuen Herausforderung wegen der befürchteten Energieknappheit, die auch die Feuerwehren zu stemmen hatten. Erfreulicherweise sei die Anzahl der Aktiven in den vergangenen zehn Jahren ziemlich konstant geblieben und auch während oder nach der Pandemie nicht eingebrochen. Die 35 Frauen und 157 Männer der Einsatzabteilungen hatten vergangenes Jahr 59 Brandeinsätze, 64 Hilfeleistungen und 14 Brandsicherungsdienste zu bewältigen. Neben dem Einsatz im Ahrtal 2021 rückte 2022 ein Team zum erneuten überörtlichen Einsatz in den Landkreis Darmstadt-Dieburg aus, um dort einen Waldbrand zu bekämpfen. 135 Übungen und Schulungsveranstaltungen standen außerdem auf dem Dienstplan.

Nadine Schubert, die stellvertretende Stadtjugendfeuerwehrwartin, vermeldete zwar einen leichten Rückgang bei den Mitgliedern, freute sich aber, dass den sechs Jugendfeuerwehren 22 Mädchen und 50 Jungen angehören. Für und mit diesen absolvierte das große Team der Jugendbetreuung rund 500 Stunden an feuerwehrtechnischer Ausbildung und allgemeiner Jugendarbeit. »Einen wichtigen Baustein der Jugendwehr bildet die Kinderfeuerwehr. In fünf Kindergruppen sind hier 33 Mädchen und 34 Jungen organisiert. Erfreulicherweise war hier ein deutlicher Zuwachs zu erkennen«, freute sich die Leiterin.

Die Ortenberger Feuerwehren übernahmen Dana Mertin, Christian Sittig, Stefan Sittig, Nils Volz, Kim Ebner, Dustin Pattberg, Lukas Frömel, Markus Lotz, Dominic Becher, Lukas Mühlbauer, Dennis Schäfer, Caitlin Rossmanith, Tim Degel und Akim Göckel in die Einsatzabteilungen der Stadtteilwehren.

Zahlreiche Ehrungen

Heiko Oertel, Zugführer des Zweiten Löschzugs Wetterau, bedauerte den anhaltenden Personalengpass. Im Sommer kam noch der Erlass zum Wassersparen hinzu, was die Übungstätigkeit einschränkte.

Besser sieht es dagegen beim Dekontaminationszug des Kreises an Standort Ortenberg aus. Zugführer Andreas Jöckel zählt 38 Einsatzkräfte, die über eine beeindruckende Ausbildung verfügten und zum Glück 2022 Jahr zu keinem Einsatz ausrücken mussten. Sehr kritisch sieht er hingegen die wenig erfreuliche Situation hinsichtlich der Lagerung und Vorhaltung von Ausrüstung und Geräten, die im ganzen Stadtgebiet verteilt seien. Kreisbrandmeister Matthias Meffert hatte für ihn eine nicht alltägliche Ehrung im Gepäck und zeichnete ihn für seine besonderen Verdienste mit dem Bronzenen Brandschutzverdienstzeichen am Bande aus.

Meffert freute sich, dass trotz Pandemie die Zahl der Einsatzkräfte konstant blieb. Große Herausforderungen warteten auf die Wehren, denn neue Szenarien wie Dürresommer, vermehrt Starkregen oder Gasmangellagen gelte es zu bewältigen. Danach zeichnete er zahlreiche verdiente Feuerwehrleute aus. So etwa Svenja Guthmann und Marcel Zahn (Katastrophenschutzmedaille in Bronze), Nadine Schubert und Daniel Dehn (Florians-Medaille in Bronze) sowie Norman Roth (Florians-Medaille in Silber). Bei den Verbandsehrungen ging das Ehrenzeichen in Bronze (25 Jahre aktiver Dienst) an Bernd Meyer, David Bode, Lars Wagner und Markus Bausum, in Silber (40 Jahre) an Axel Bechthold und Willibald Goldbach, in Gold (50 Jahre) an Hans-Arno Lenz und in Gold am Bande (60 Jahre) an Werner Lorisch und Reinhard Müller. Das Silberne Brandschutzehrenzeichen für 25-jährigen Dienst verlieh er Markus Bausum, David Bode, Bernd Meyer und Lars Wagner, in Gold für 40-jährigen Dienst Axel Bechthold, Patrick Graf, Willibald Goldbach und Markus Luther. Die Goldene Ehrennadel, verbunden mit dem Übergang in die Alters- und Ehrenabteilung, ging an Burghard Emrich, Gerd Sittner und Sebastian Dreifert.

Text: Kreis-Anzeiger vom 24.04.2023