Wohnhausbrand

Einsatzdaten:

Einsatz-Nr.: 69/2018
Datum: 26. Dezember 2018
Alarmiert um: 10:48 Uhr
Einsatzdauer: 5 Stunden 45 Minuten
Einsatzende: 26. Dezember 2018 16:33 Uhr
Einsatzart: Brandeinsatz
Einsatzort: Selters, Am Berg
Fahrzeuge:


Weitere Kräfte: Bürgermeisterin, Feuerwehr Bad Nauheim, Feuerwehr Büdingen, Notfallseelsorge, Polizei, Rettungsdienst


Einsatzbericht:

Bei einem Hausbrand in der Ortsmitte von Selters ist am zweiten Weihnachtsfeiertag ein Mann ums Leben gekommen. Für den 68-Jährigen, der im Rollstuhl saß, kam jede Hilfe zu spät.

Wie es zu dem Feuer kam, war vorerst unklar. Zwei Brandursachenermittler der Kriminalpolizei begannen noch am Mittag mit ihren Untersuchungen. Auch zur Höhe des Schadens konnten am Mittwoch noch keine Angaben gemacht werden. Um 10.49 Uhr hatten Nachbarn bemerkt, dass dichter Rauch aus dem Haus in der Straße „Am Berg“ drang. Sie informierten anschließend die Ortenberger Feuerwehr und teilten mit, dass sich der 68-Jährige, der allein in dem Haus lebte und auf einen Rollstuhl angewiesen war, wahrscheinlich noch in den völlig verqualmten Räumen aufhielt. Einsatzleiter Burghard Emrich erklärte, dass die Situation für den ersten Angriffstrupp sehr schwierig gewesen sei. Als die Feuerwehrleute das Haus betreten hätten, seien die Räume nicht nur mit dichtem Rauch gefüllt gewesen. Es hätten dort auch sehr hohe Temperaturen geherrscht, die Emrich auf 600 bis 800 Grad schätzte.

Trotzdem habe man den 68-jährigen Mann, der in seinem Rollstuhl saß, sehr schnell gefunden, berichtete Kreisbrandinspektor Lars Henrich. Allerdings habe er zu diesem Zeitpunkt wegen der Hitze und des Rauches bereits nicht mehr gelebt. Die Bergung des Toten durch sechs Feuerwehrleute sei wegen der beengten räumlichen Verhältnisse sehr aufwendig gewesen. Diese besondere Situation behinderte auch die weiteren Löscharbeiten, bei denen sich die Feuerwehr besonders darauf konzentrierte, zu verhindern, dass der Brand auf die Nachbargebäude in dem dicht bebauten Dorfkern von Selters übergriff. Über Stunden hinweg quollen dichte Rauchwolken aus den Fenstern und dem Dach des Hauses. Um sicher zu gehen, dass sich in den Räumen keine versteckten Glutnester befanden, aus denen sich später wieder Flammen hätten entwickeln können, mussten die Feuerwehrleute zudem große Teile des Hausrats aus der Wohnung räumen.

Etwa 50 Feuerwehrleute aus dem Stützpunkt Ortenberg/Selters sowie aus Bergheim und Bleichenbach sowie die Drehleiter aus Büdingen und der Gerätewagen Atemschutz aus Bad Nauheim waren bei der Brandbekämpfung im Einsatz. Dazu mussten unter anderem zwei lange Schlauchleitungen vom Ortsrand bei der Eisfabrik verlegt werden, um die Versorgung mit Löschwasser zu sichern. Außerdem waren zwei Rettungswagen mit Notarzt und eine Polizeistreife vor Ort. Gegen 12 Uhr trafen auch die Brandursachenermittler der Kriminalpolizei ein. Notfallseelsorger betreuten die Feuerwehrleute, die den Bewohner des Hauses geborgen hatten.

Wegen des Brandes war auch ein Mitarbeiter der Ovag vor Ort, der den Strom für den gesamten Straßenzug abstellte. Nachbarn versorgten die Einsatzkräfte während der Löscharbeiten mit Kaffee und Getränken. Noch bis in den Nachmittag hinein blieb die Ortsdurchfahrt Selters wegen der Lösch- und Aufräumarbeiten gesperrt.

Text & Bild: Kreis-Anzeiger


Einsatzbilder: