Tierrettung im Löschbezirk Nord

Frau Katja Klier-Heil führte durch einen kurzweilen Abend um und mit Schlangen

Mit einer besonderen und äußerst lehrreichen Ausbildungseinheit setzte der Löschbezirk Nord seine Fortbildungsreihe im Bereich der technischen Hilfeleistung fort. Zu Gast war Frau Katja Klier-Heil, die als erfahrene Referentin im Bereich Tierrettung und Reptilienkunde einen spannenden Einblick in die Welt der Schlangen bot.

Das Hauptthema des Abends lautete: „Schlangen – Erkennen, Einschätzen, Einfangen.“
Gerade im Sommer häufen sich Einsätze, bei denen Feuerwehrleute auf Reptilien treffen – ob ausgebüxte Haustiere, exotische Überraschungen in Gartenlauben oder heimische Arten, die von besorgten Bürgern gemeldet werden. Umso wichtiger ist ein sicherer Umgang mit diesen Tieren.

Welche Schlange habe ich vor mir?
Zu Beginn erklärte Frau Klier-Heil, worauf es bei der Bestimmung einer Schlangenart ankommt. Körperbau, Kopfform, Augen, Zeichnung und Verhalten liefern wichtige Hinweise. Dabei betonte sie, dass schnelle Entscheidungen oft notwendig, aber niemals unüberlegt sein dürfen – insbesondere, wenn der Verdacht auf eine giftige Art besteht. Im Zweifelsfall geht man auf Nummer sicher und handelt so, als wäre es ein giftiges Tier.

Tiere sicher einfangen – aber wie?
Im zweiten Teil ging es um praktische Techniken der Tierrettung. Die Referentin zeigte schrittweise, wie eine Schlange gefahrlos eingefangen und in geeignete Transportbehälter überführt werden kann. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei der eigenen Sicherheit sowie der Stressreduktion für das Tier.

Zu den vorgestellten Hilfsmitteln zählten unter anderem:

  • Schlangenhaken in verschiedenen Längen
  • Spezielle Greifwerkzeuge
  • Transportboxen und sichere Behälter
  • Hilfsmaterial zur Gefahreneinschätzung und Umgebungssicherung

Ein Highlight: Lebende Schlangen zum Anfassen nah
Für Begeisterung – und ein wenig Ehrfurcht – sorgte der praktische Teil der Übung. Frau Klier-Heil hatte mehrere lebende Schlangen verschiedener Arten und auch eine Vogelspinne mitgebracht. Die Einsatzkräfte konnten diese nicht nur aus nächster Nähe sehen, sondern auch deren Verhalten unmittelbar beobachten. Dies vermittelte ein realistisches Bild potenzieller Einsatzsituationen, das keine theoretische Schulung ersetzen kann.

Mit beeindruckendem Fachwissen, ruhiger Ausstrahlung und praxisnahen Beispielen gelang es Frau Klier-Heil, den Feuerwehrangehörigen wertvolle Handlungssicherheit zu vermitteln. Die Übung war ein voller Erfolg und wird den Einsatzkräften bei zukünftigen Tierrettungen zweifellos zugutekommen.


Bildergalerie:

Text & Bilder: Lukas Sauer (Feuerwehr Eckartsborn)

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