Diese Woche trafen sich die beiden Ortenberger Katastrophenschutzeinheiten Dekon P (Dekontamination Personen) und 2. LZ (2. Löschzug Wetterau) zu einer gemeinsamen Übung.
Dabei stellte sich der Dekon P vor.
Eine Dekontamination von Personen wird notwendig, wenn primär Einsatzkräfte oder sekundär Privatpersonen mit atomaren, biologischen oder chemischen Gefahrstoffen in Kontakt gekommen sind.
Je nach Ausmaß der Kontamination gibt es verschiedene Stufen: Bevor Spezialausrüstung zur Verfügung steht, kann es sein, dass Einsatzkräfte zur Menschenrettung in den Gefahrenbereich vordringen müssen. Nach Verlassen des Gefahrenbereiches wird eine so genannte Notdekontamination durchgeführt, bei der der Gefahrstoff mit den vorhandenen Mitteln (Wasserschlauch mit geringem Druck) so schnell wie möglich abgespült wird.
Als erste Spezialausrüstung steht den einzelnen Kommunen übergreifend das „Wetterauer Modell“ zur Verfügung. Dieses beinhaltet die Grundausstattung für einen Dekontaminationsplatz und ist im Wetteraukreis standardisiert. Es enthält verschiedene Schutzausrüstungen und 3 farbige Planen: Die rote Plane dient zur Kennzeichnung des „kontaminierten“ Bereiches. Hier werden die kontaminierten Einsatzkräfte gereinigt. Ortenberg verfügt zusätzlich über einen Faltbehälter, der zwischen dem Gefahrenbereich und der roten Plane aufgestellt wird. Kontaminiertes Wasser wird hier aufgefangen und gelangt nicht in die Umwelt.
Nach der Reinigung begibt sich der Einsatzkraft in den gelben Bereich, legt den Chemikalienschutzanzug ab und betritt den gelben Bereich. Sind alle Gefahren beseitigt, wird der Bereich über die grüne Plane verlassen.
Das Besondere am Dekon-P: Die Zusatzausstattung. Auf dem „Florian Wetterau 74“, Gerätewagen-Dekon-Personen (GW-Dekon-P), stehen Ein- und Mehrpersonenduschzelte zur Verfügung. Mit der mitgeführten Zeltheizung können die Duschzelte und ein Aufenthaltszelt beheizt werden. Die Warmwasseranlage sorgt für angenehm warmes Wasser zum Duschen, was auch mal ohne Kleidung notwendig ist. Auch im Sommer ist man über warmes Wasser dankbar.
Auf dem GW-Dekon-P und dem Löschgruppenfahrzeug (LF20 Kat-S) sind ebenso nicht alltägliche Messgeräte verlastet, die gefährliche Stoffe bzw. das Vorhandensein einer bestimmten Konzentration nachweisen können.
Andreas Jöckel, Zugführer des GABC-Dekon-P-Zuges, nahm sich viel Zeit, um die einzelnen Komponenten zu erklären und ließ den 2. LZ die ungewohnte Technik aufbauen. Er betonte, dass dieses Szenario jeden Stadtteil treffen kann und für einen schnellen Aufbau viel Personal benötigt wird. Hier sind Einsatzkräfte mit Grundkenntnissen eine wichtige und unverzichtbare Hilfe.
Heiko Oertel, Zugführer des 2. LZ, bedankte sich bei allen Helfern für ihr Interesse und die gute Zusammenarbeit.
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