Bei wunderschönem Wetter trafen sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr Ortenberg-Mitte am letzten Sonntag, den 17.08.2025, am Feuerwehrhaus zu ihrem nächsten Ausbildungstermin. Im Dienstplan war dieser Termin mit dem Thema ,,Hilfeleistungen bei Bahnunfällen“ aufgeführt. Ein nicht alltägliches Übungsthema, so dass die anwesenden Kameraden gespannt waren, was es heute alles zu sehen und zu lernen geben würde.
Nach der Einteilung der Mannschaft im Feuerwehrhaus und der Meldung ,,Einsatzbereit“ an die Übungsleitung, wurden die Kräfte mit dem Auftrag ,,Vermutlich Brand in Schienenfahrzeug“ an den Bahnhof nach Stockheim geholt. Hier sollte laut Info der Übungsleitung ein Schienenfahrzeug verraucht sein und es wurde eine Person vermisst. Die Anfahrt führte die Kräfte direkt an die Abstellgleise neben den Bahnhof, wo die Fahrzeuge der RB34 abgestellt sind und auf ihren täglichen Einsatz warten. Empfangen wurde der erste Gruppenführer durch den Übungsleiter Marcus Stelter, welcher eine kurze Einweisung in die Übungslage gab. Nach dieser Einweisung ging es für den Gruppenführer erst einmal darum, die Lage zu erkunden und einen Überblick über die Situation zu erhalten. Hierzu wurde er von einem Lockführer in Empfang genommen, welcher ihm erklärte, dass er einen abgestellten Doppelstockwagen stark verraucht vorgefunden hat. Auch würde ein Kollege der Fahrzeugreinigung nicht mehr auffindbar sein. Der nun auch anwesende Notfallmanager der Bahn konnte dem Gruppenführer versichern, dass alle Gleise in der Abstellung gesperrt sind und die Einsatzkräfte sich gefahrenlos in den Gleisen bewegen können.
Mit diesen Informationen eilte der Gruppenführer zurück zu seiner Mannschaft und traf eine Einsatzentscheidung. Priorität war hierbei die Menschenrettung der vermissten Person. Nach der Befehlsgabe startete nun auch die Mannschaft in die Übung und begann damit, ihre Aufgaben abzuarbeiten. Der Angriffstrupp verschaffte sich mit Hilfe des Lokführers Zugang zum verrauchten Doppelstockwagen und begann mit der Suche nach der vermissten Person. Diese wurde durch den Angriffstrupp in der unteren Ebene des Wagons gefunden und nach draußen gebracht, wo bereits eine Trage zum Abtransport der Person bereitstand. Ein zweiter Trupp unterstütze ebenfalls unter Atemschutz den Angriffstrupp und nahm die Brandbekämpfung vor. Nach zirka 25 min. nach Übungsbeginn kam dann die Meldung ,,Feuer aus“, so dass die Übung beendet war.
Nach einer kurzen Verschnauf-Pause wurde eine Nachbesprechung zur Übung durchgeführt, welche dann fließend in einen Rundgang durch die Fahrzeuge überging, wo uns Lokführer Dietmar Reinartz mit seiner großen Erfahrung die technischen Besonderheiten der Fahrzeuge erklärte. Focus war hierbei, welche Gefahren für die Einsatzkräfte bestehen können und welche Möglichkeiten vorhanden sind, die Türen auch von außen zu öffnen. Auch wurde durch den Notfallmanager Max Jähnigen und Marcus Stelter das richtige Verhalten und Bewegen in Gleisanlagen erläutert und auf die Gefahren hingewiesen.
Der Abschluss des Vormittags war eine kleine Rettungsübung aus einer Lok. Wo es darum ging, eine Übungspuppe aus dem Führerstand einer Lok zu retten. Hierbei sollte auf die beengten Verhältnisse in einem Führerstand eingegangen werden und dass es hier wichtig ist, sich gut zu organisieren. Auch diese Aufgabe wurde von den Einsatzkräften souverän bewältigt, so dass nach zirka 12 min. die Puppe fertig zum Abtransport neben der Lok lag.
Solche Übungen sind wichtig, um die Einsatzkräfte auch bei solchen Unfällen schulen zu können. Auch wenn solche Einsatzszenarien glücklicherweise sehr selten sind. Im Einsatzgebiet der Feuerwehr Ortenberg befinden sich Gleisabschnitte in Bleichenbach sowie in Effolderbach, wo auch der Bahntunnel nach Ranstadt inkludiert ist. Bas bedeutet, bei Unfällen in diesen Bereichen sind unsere Einsatzkräfte die ersten Einheiten, die alarmiert werden. Aber auch für den Bahnhof Stockheim werden wir bei einer größeren Lage hinzugezogen und unterstützen die Kameraden aus Stockheim.
Gegen 12 Uhr waren alle Übungsziele erreicht, so dass man noch einmal kurz Resümee zum Vormittag zog und letzte offene Fragen klärte. An dieser Stelle galt es noch einen großen Dank zu sagen an Dietmar Reinartz und Max Jähnigen, die uns diese Übungsmöglichkeit ermöglicht haben und mit ihrem Wissen unterstützt haben. Auch dankte man dem Übungsleiter Marcus Stelter, für die Vorbereitung und Durchführung der Ausbildung.
Text: Marcus Stelter (FF Ortenberg-Mitte) Bilder: Marcus Stelter, Sven Franz, Willi Goldbach (alle FF Ortenberg-Mitte)









