2. Löschzug Wetterau übt zusammen mit dem Dekon-P-Zug

Bei den Feuerwehren der Stadt Ortenberg sind zwei Katastrophenschutzeinheiten des Wetteraukreises stationiert. Der 2. Löschzug Wetterau (2. LZ) sowie der GABC Dekon-P-Zug (Dekontamination Person). Bereits im Frühjahr 2025 war der 2. LZ zu Gast beim GABC Dekon-P und informierte sich im Rahmen einer Übung über die Aufgaben und das Material.
Nun folgte der Gegenbesuch des GABC Dekon-P beim 2. LZ.

Zwei Katastrophenschutzzüge in einer Kommune? Das ist nur möglich, weil sich viele ehrenamtliche Helfer zusätzlich zur Ortsteilfeuerwehr beim Katastrophenschutz (KatS) engagieren. Um das Interesse an den Einheiten zu wecken, stellten sich die Züge gegenseitig vor.

Was macht ein Löschzug im KatS?
In einer kurzen Besprechung blickte Zugführer Heiko Oertl auf die möglichen Einsatzszenarien, wie die Unterstützung bei Bränden, Hochwasser- und Sturmschäden. Hessische Einheiten waren beispielsweise kürzlich bei Waldbränden im europäischen Ausland im Einsatz. Auf dem Dienstplan stehen neben der klassischen „langen Wegstrecke“ auch die Themen „Waldbrand“ und „Druckbelüftung“.

Der 2. LZ verfügt zwar nicht über ein eigenes KatS-Fahrzeug, darf aber das LF 20 KatS des Dekon-P-Zuges mitbenutzen. Ergänzt wird es durch kommunale Fahrzeuge, die vor allem aus Bergheim und Bleichenbach kommen.

Gemeinschaftsübung
Mit drei Löschfahrzeugen fuhren alle in die Gemarkung oberhalb von Bergheim. Dort konnte auf einem abgeernteten Feld ein Flächenbrand geübt werden. Flächenbrände nehmen aktuell im Einsatzgeschehen zu, da die Sommer heißer und trockener werden. Sie unterscheiden sich in der Vorgehensweise von einem klassischen Gebäudebrand.
Zur Sicherung wurde ein wasserführendes Fahrzeug bereitgestellt, für den Fall, dass bei der Übung mit echtem Feuer unvorhersehbare Änderungen die Lage beeinflussen.

Im ersten praktischen Teil wurde der Stoppelacker angezündet, um zu beobachten, wie sich das Feuer verhält. Typisch ist ein dynamischer Lauf, der unter anderem durch den Wind beeinflusst wird. Mit Feuerpatschen wurde das Feuer bekämpft und ausgestrichen.

Im Stadtgebiet gibt es spezielle Ausrüstung für Wald- und Flächenbrände, die die Feuerpatschen ergänzt. So konnten zwei unterschiedliche Löschrucksäcke getestet, ihre Handhabung erprobt und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile festgestellt werden.
Ein System überzeugte durch seine einfache Handhabung und sehr gute Löschwirkung. Der Vorteil dieser Systeme liegt darin, dass sie wenig Wasser benötigen und dennoch einen guten Löscheffekt erzielen.
Das gilt auch für den „Waldbrandkorb“, bei dem im Vergleich zum normalen C-Schlauch dünnere D-Schläuche und kleinere Verteiler verlastet sind. Auch hier steht ein großer Löscheffekt mit geringem Wassereinsatz im Vordergrund, da bei solchen Lagen Wasser oft Mangelware ist.

Löscht beziehungsweise kühlt jedes Mittel gleich gut oder gibt es Unterschiede? Dies wurde mithilfe einer Wärmebildkamera überprüft, indem die Temperaturen beim Brand und nach dem Einsatz der unterschiedlichen Löschmittel verglichen wurden. Am effektivsten war die Kombination aus Feuerpatsche und Wasser.

Nach dem Rückbau fand im Feuerwehrhaus Bergheim eine kurze Nachbesprechung statt. Die Erfahrungen aus der Übung und das Fachwissen einiger Teilnehmer, die spezielle Lehrgänge absolviert haben, zeigten, dass zwar noch Bedarf an ergänzender Schutzausrüstung wie zum Beispiel spezielle Brandschutzhauben und Rauchbrillen besteht, die zur Verfügung stehenden Mittel jedoch schon jetzt eine gute Basis bilden.
Der Abend klang bei einem Abschlussgetränk im Feuerwehrhaus Bergheim gemütlich aus.


Bildergalerie:

Bilder: Svenja Guthmann (Feuerwehr Ortenberg-Mitte), Silke Sauer und Lukas Sauer (beide Feuerwehr Eckartsborn)